Geistliche Vorleseimpulse zum Start des Kirchenvorstandstreffen, des Meetings der Mitarbeitenden. Ohne Aufwand. Nahrhaft. Tiefgründig. Mutmachend.

Du bist geliebt

Kürzlich am Ende eines Gottesdienstes erklärte ich den Segen mit diesen Worten: Ich spreche dir im Namen Gottes zu: „Ich kenne dein Herz und du bist ein wundervoller Mensch und ich liebe dich unendlich!“ Als ich diese Worte ausgesprochen hatte, sah ich in einer der ersten Reihen eine junge Mutter mit ihrer Tochter und sie hatte Tränen in den Augen.

So ähnlich war es mir nach einem Einschulungsgottesdienst gegangen, als auch da eine tränenbenetzte Frau auf mich zukam und sagte: „Sie haben heute etwas gesagt, das ich in der Kirche noch nie gehört habe.“ Ich hatte geradezu ein schlechtes Gewissen, dass ich diese Frau zum Weinen gebracht hatte. Und fragte: „Was habe ich denn gesagt?“ Und sie antwortete: „Dass wir unendlich geliebt sind!“

Mir war das bislang gar nicht bewusst, wie viel diese Botschaft bei Menschen auslösen kann. Ich hatte immer gedacht, dass sei doch klar. Ich habe es selbst ja schon so oft gehört. Und manche machen sich sogar lustig darüber, als wäre dies ein Klischee.

Das wunderbare Wort Gottes durch den Propheten Jeremia: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt und habe dir die Treue gehalten,“ das hat überhaupt nichts von seiner Kraft verloren. Ich beginne zu begreifen, dass es viele Menschen gibt, denen niemand sagt: Ich liebe dich! Und dass es viele Menschen gibt, die sich ungeliebt fühlen, obwohl sie einer Beziehung oder in einer Familie leben. Ja, ich kann es selbst manchmal auch nicht so richtig glauben. Ich? Ich soll geliebt sein? Gott liebt mich von Ewigkeit her?

Und ich frage mich, ob das nicht vielleicht der größte Verlust ist, den der Rückgang des Glaubens mit sich bringt. Dass viele gar nicht mehr in der Gewissheit leben können, dass sie wirklich gewollt und geliebt sind.

Kannst du das denn glauben? Ich sag es dir gerne auch ganz persönlich zu: Du wirst geliebt. Oder als Segen Gottes: „Ich kenne dein Herz und du bist ein wundervoller Mensch und ich liebe dich unendlich!“

Foto von Promodhya Abeysekara auf Unsplash