Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Natürlich gibt es viele Bücher darüber, wie Kirche gerade ist und wohin sie sich entwickeln kann, soll oder muss. Aber Hentschel versteht es, in einer Mischung aus schonungslos ehrlichem Blick auf das „Wie“ der Kirche von heute und einem liebe- und humorvollen Anteilnehmen die Problematiken und Herausforderungen der Kirche in Deutschland heute in den Fokus zu nehmen.
Dabei wird die Kirche als alt gewordene Patientin betrachtet, die im Sterben liegt. Nun wird nach Therapiemöglichkeiten gesucht oder doch zumindest nach Aufmunterungen, wie Hentschel mehrfach schreibt. Der erste mehr analysierende Teil ist mit das Beste, das ich zu diesem Thema zuletzt gelesen habe.
Im zweiten Teil zeigt der Autor an den Grundlagen von Glaube und Kirche, wo diese heute im kirchlichen Alltag zu wenig Beachtung finden und ihre fundamentale Bedeutung verlieren. Auch diese Ermahnungen sind wichtig zu hören. Und anregend für das Gespräch um heilsame Schritte und eine Ausrichtung für die Zukunft.
Im dritten Teil gibt Hentschel viele einzelne Tipps, die insgesamt zwar nichts wirklich Neues bringen, aber in der Zusammenstellung (u. a. ein ABC hilfreicher Schritte) anregend und bedenkenswert sind. Ein Buch für alle, die sich um die Gestalt der Kirche sorgen ebenso wie für Praktikerinnen und Praktiker, die die Anregungen direkt umsetzen können.
